1. |
Intakes
01:05
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2. |
Orangenbaum
01:38
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Das bin nicht ich, der da neben mir steht, obwohl ich
mich selber sehe. Ich suche nach den Puzzlestücken
für meine Gedächtnislücken, nach den Zukunftsideen
für mein restliches Leben. Ich versuche die Zeit einzuteilen,
verzweifelt den Zweifel zu beseitigen, möchte
mich selbstverwirklichen, als ob ich jetzt nicht wirklich
bin,
a l s o b i c h j e t z t n ich t w i r k l ich b i n .
Ich will zu Lebzeiten tausend Tode sterben, damit
ich mein Leben tausend mal wieder sehen werde.
Vielleicht entdecke ich zehn Fehler und glaube dann
an Paralleluniversen. Ich möchte aus mir heraus und
unter die Haut gehen. Ich steh mit der Stahlbürste
unter der Dusche, werde sauber aber verblute.
Es tut weniger weh und mehr, wenn der Wecker
im Morgengrauen tutet. Leider weiß ich
nicht, was mir gut tut. Ich hör den Sonntagsblues
noch am Freitag und jede Aufgabe führt
zu einer Aufgabe. Und es geht weiter _________
Ich fahre mit dem Cabriolet durch die Traufe,
bis ich unterm Wasserfall parke. Ich bin auf der
Überholspur einer Ameisenstraße -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Ich bin in der Lage unter Wasser zu atmen. Doch der
Sauerstoff schmeckt sauer, in den Lungen liegt er
schwer. Ich fi nde keinen Schlaf, denn ich weiß, es gibt
noch einen Morgen mehr. Es gibt noch einen Morgen
mehr.
Ich möchte Still_leben, schwarz malen, LAUT sterben,
mir weiß/weis machen, dass alles um mich bunt ist.
Yeah, das wär‘s. Der Gedanke an meine erste große
Liebe ist ein hartes Trostpfl aster. Ich höre lieber Kopfsteinpfl
aster oder Stilles Wasser. Mein Leben ist blendend,
wie ein Kronleuchter aus Kristallzucker. Meine
Zukunftsmusik ist nicht in den Top Ten. Der Schnee
von gestern wird zur Lawine von morgen.
Der AB lässt grüßen: „Der Ast wächst mir über den
Kopf und ich verliere den Boden unter den Füßen.“
Bitte Herr Dittmeyer, lass mich noch länger hängen
an deinem Baum. Ich brauch noch mehr Sonne, noch
mehr Reife und kann warten, bis alle Stricke reißen.
Irgendwann lieg ich stinkend, mit breitem Grinsen :-)
im Gras. Eine glückliche Leiche, vom Leben gezeichnet
und das reicht jetzt.
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3. |
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Manuskript:
Ich bin heute dein Audioguide. Jeder bekommt einen
geselligen Stehplatz, eigene Inhalte zum Aushalten
und Logoutknöpfe zum Abschalten. Der Hochzeitsantrag
liegt im Dateianhang, der Abschussbefehl
im Atombomber PC. Wir pressen die Festplatten für
die Abstürze und brennen eine Party CD.
Dein Harz-4-VZ-Profi l ist abgefahren wie
bei Autoreifen. Man muss die Chancen
ergreifen aber darf sich nichts leisten.
Manuskript & Nimrod:
Ich mische Gefühle in meine Profi le. Im Online-Outdoor-
Store kaufe ich Campingstühle und klicke von
Erfahrungswiese zu Erfahrungswiese. Das sieht alles so
echt aus, doch fühlt sich nicht an. Perwoll für die Augen,
Perlweiss für den Verstand. Verschiebe das Leben
in den Ordner für Spams. Das Risiko fährt mit der Mitfahrzentrale,
statt ein einziges mal zu trampen. Mein
Hotspot ist ein No-Go. Meine Must-Haves stehen auf
dem To-Do-Zettel. Ich schicke dir eine Wortdatei. Aber
die Lieebe ist falsch geschrieben und die Nähe wird als
grammatikalischer Fehler angezeigt. Die Autokorrektur
rettet die Beziehung aber die Trennungszeichen übersehen
wir immer so leicht. Es ist Zeit für einen Neustart.
Einen Neustart, es ist Zeit. Es ist Zeit für einen Neustart.
Einen Neustart, es ist Zeit.
Manuskript:
Lass uns am kalten Buff et ein wenig reden. An der Bowle
lass ich dich stehen mit den ausgegangenen Themen
von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zukunftsängste vs.
Vergangenheitsliebe contra Gegenwartskunst minus
die Bilderrahmen verbrauchen Strom und mein Handy
hat Liebesbrief-SMS-Vorlagen für billige Nutten aus
Saarbrücken. Ein lustiger Zufall, denn ich stehe auch
auf schnellen Sex zu souligen Hip Hop Beats und DJ
Cuts und reime jetzt: Frühstücken. Und bin erleichtert,
dass nach dem Händedrücken das
Gespräch gleich vorbei ist. Ok super
also dann äh wir telefonieren dann mal
oder kann es sein dass du morgen online
bist ja ja bestimmt ansonsten bekommst
du einen fick hab ich das jetzt
wirklich gesagt oder nur getippt?
Nimrod:
Das Neon lichtet sich, es schneidet in meinen Hals. Ich
fühle das Kalte. Komm mit mir auf die Kopfhörerparty
und wir fl irten dort per Skype und pinkeln danach
von der Brücke, wenn wir uns treff en bei Second-Live.
Entzündete Sehnenscheiden klicken sich ins Reich
der Schmerzen. Ein zerrissener Pizzakarton ist die
Metapher für mein Herz. Fettbefl eckte Empfängnis
zwischen irgendwelchen gegoogelten Werten. Meine
Türen sind aus Stahl, den ich mir denke. Menschen, die
dein Leben wählten, kauften CDs von diesen Bands.
Der Einkaufswagen voller Respekt in der Bückzone deiner
Existenz. Als wäre YouTube die Party nicht die Party.
Früher schickte man aus Malle noch Postkarten, heute
Videoclips. Ich füge dich als Freund hinzu, um nicht mit
dir sprechen zu müssen. Schicke dir ein lachendes Gesicht
:-) Nur eigentlich geht es mir beschissen :-( Eben
war mein Kopf schneller als meine Finger beim Tippen.
Ich drück auf einen Knopf für Wissen, auf den nächsten,
um zu Wixen. Mein blogpoliertes Ego lässt sich für fünf
Minuten Ruhm fisten. Da nisten die Viren, die Bazillen,
die Erreger still in meinem Datenmüll und warten dort
auf einen meiner Fehler. Ich nehm ein virtuelles Canapé
zu meinem virtuellen Chardonnay und drücke dir
virtuell die Hand, statt einmal mit dir zu reden.
Ich kann das Klo putzen auf meiner Wii und kack auf
deiner Party auf die Brille und die Langspielplatte läuft
per Stream. Wir besitzen nichts, noch nicht mal die
Stille in diesem Lied. Ich will Easy-Listening-Kanäle
und will dancen, aber allein. Ich will nicht wirklich mit
dir sprechen, ich will dir nur sagen: ich bin der Geilste.
Halte mich fest, obwohl du weißt, da ist kein Halt und
nichts zu greifen hinter dem Facebook-Lift-Lächeln
und dem @-Zeichen, den @-Leichen…
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4. |
Detektive
02:37
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Ein Foto mit Serviervorschlag als Perspektive.
Hinter den Oliven liegt ein geschnittenes Stück Liebe.
Wir spielen das Spiel der Detektive.
Ergreif die Initiative!
Die Gedanken sind feige, aber es gibt keine Alternative. [2x]
Wir zählen unsere Tassen im Schrank und erheben
die bürgerlichen Gläser. Der Champagnerstrudel verdreht
die Worte im Mund zu Querschlägern. Starte
das Schneeballsystem und zerschneide das weiße
Band mit der Schere. Ein falsches W o r t und es gibt
endlich einen Grund, sich zu wehren. Ich würde sagen,
wir sind wie Geschwister, wenn Geschwister nicht die
schlechteren Freunde wären. Wir lachen über dieselben
dreckigen Witze. Ein fliegender Teppich, um den
Dreck drunter zu kehren. Eine intakte Beziehung, die
nicht richtig-tickt. Vertrackte Gedanken. Vertragen
wir uns und sagen danke. Schlagen uns auf die Finger
und weisen uns in die Schranken. Irgendwann
kam uns das Bauchgefühl abhanden. Mit Schmetterlingen
im Kopf auf der Regenwolke 7 landen.
Wenn ich wüsste, dass deine Gedanken sind wie meine,
würde ich Kameras installieren und deine Daten
speichern, so eindringlich in deine Augen schauen,
dass alle Lügen entweichen. Ich lege die Hand auf
dein offenes Herz und interpretiere den Rhythmus als
Zeichen, um mit dem Finger „ich weiß es“ auf deinen
Rücken zu schreiben. Ich analysiere die Tränen in deinem
Kopfkissen, vielleicht sind sie für mich. Man kann
ja nie wissen. Man darf nur nicht vergessen, die Fingerabdrücke
auf seiner ersten großen Liebe wegzuwischen.
Und die letzte kleine Liebe fasst
man mit Samthandschuhen
an wie Diebe.
Ein Foto mit Serviervorschlag als Perspektive.
Hinter den Oliven liegt ein geschnittenes Stück Liebe.
Wir spielen das Spiel der Detektive.
Ergreif die Initiative!
Die Gedanken sind feige,
aber es gibt keine Alternative. [2x]
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5. |
Skit A
00:22
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6. |
Hunger (mit Audio88)
03:39
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Manuskript:
Ich kann nicht A//es gerade biegen. Ich nehm auch
nicht A//es krumm. Gott schenkte den Menschen Vernunft.
Menschen tauschen Weihnachtsgeschenke um.
Für den Mindestlohn schubs ich den ersten Dominostein
um //////IIIIIIII Was kann ich dafür, wenn der letzte
Dominostein ein Abzug auf dem schwarzen Kontinent
ist. Schlachtschiffe laufen aus, weil ihr Land inkontinent
ist. Kinder in der dritten Welt wären froh, kein Essen zu
haben, wenn sie wüssten, wie viele Menschen für unser
Essen bezahlen müssen.
Ihr habt die Unschuld nicht verloren. Sie wurde euch
genommen. Wenn man nur einen Schritt weiter denken
würde, würden nicht mal mehr Kinder in den Himmel
kommen. Ich fahr zur Hölle, um Gandhi zu besuchen.
Wir trinken Kaffee und essen Kuchen aus fairem
Handel. Gebrannte Mandeln bedrohen mein Leben.
Ich bin nur ein Feuerschlucker für die Medien, die mir
dampfende Kacke zu fressen geben. Daneben benehmen
wir uns wie zivilisierte Menschen. Wir benehmen
uns daneben. Bewegen wir uns auf die nächste Ebene.
Die Zukunft liegt in der Schwebe. Das Geld liegt auf
der Straße, man muss sich nur bücken und wird überfahren.
Ich lieg in der Blutlache und sehe im klaren
Sternenhimmel den großen * * *Einkaufswagen* * *
Die Europäer produzieren gentechnisch hergestellte
vierblättrige Kleeblätter. Die Amerikaner produzieren
gutes Wetter und mein Bandwurm lebt wie Gott in
Frankreich und nichts ist umsonst.
Nichts ist umsonst, außer es kostet nichts. [4x]
Audio88:
Weniger ist mehr, aber erklär das mal jemandem, der
wenig oder gar nichts hat. Ich habe keinen Hunger
mehr, ich esse Plastiktüten. Der Grundwasserspiegel
löscht unseren unstillbaren Durst nach destilliertem
Wasser. Was die Länge einer Warteschlange rechtfertigt,
schmeckt besser mit einer Prise Salz. Alles schmeckt
besser und alles schmeckt gleich. Geschmacksverstärker
geben uns Kraft. Mit einem dritten Arm ist das
Tragen einer jeden Last weitaus erträglicher. Wir testen
Tierprodukte an Tieren, aber das eigene Übergewicht
wird mit Schläuchen aus den Problemzonen gepumpt.
Wir bleiben maßstabsgetreu, jede Normabweichung
wird sanktioniert. Doch damit lässt es sich gut leben,
wenn man sonst keine Probleme hat.
Die Tötung eines Tieres gilt als Sachbeschädigung,
trotzdem ist man glücklich, wenn eines der glücklichen
Tiere auf den Tisch kommt. Die Zahnprothese
verhindert, dass man den Festtagsbraten durch einen
Schlauch zu sich nehmen muss. Die Musterbeispiele
machen sich gut auf der Speisekarte. Die Preise werden
dementsprechend angeglichen. Nichts ist umsonst,
außer man bedient sich am eigenen Körper. Wenn
mein Unterarm nachwachsen würde, hätte ich mein
Leben lang genug zu essen.
Nichts ist umsonst, außer es kostet nichts. [4x]
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7. |
Rest (mit Beastmaster)
03:42
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Manuskript:
Dein Traumschiff liegt tausend Meilen unter dir, mit
einem Loch in seinem Bauch. Reich mir die Hand.
Ich ziehe dich auf das letzte Rettungsboot hinauf.
Um uns ist nur das weite ~~~~~~~Meer~~~~~~
2wei Freunde in der Not_wehr. 2wei Menschen
aus Fleisch und Blut alleine auf einem leblosen
_________Floß________
Wir teilen uns die Hoffnung auf eine Landzunge und
unsere Blicke kleben gemeinsam am Horizont. Wir
versprechen uns gegenseitig Hilfe, aber wissen beide,
dass keine kommt. Ich füttere dich mit Szenen aus meinem
Leben. Du hast immer ein offenes Ohr für mich.
Komm, wir trinken unsere Tränen und machen dumme
Späße. Ich würd so gerne etwas essen… Was würde
ich nur tun, wenn ich dich nicht hätte, wenn niemand
da wär, um mich zu wecken, wenn ich im Schlaf von
Landflächen träume und das Festhalten vergesse? Die
Nacht: das Meer ist schwarz. Der Himmel ist schwarz.
Der Tag: das Meer ist blau. Der Himmel ist blau. Die
Nacht: das Meer ist schwarz. Der Himmel ist schwarz.
Der Tag: das Meer ist blau. Der Himmel ist blau. Die
Nacht: das Meer ist schwarz. Der Himmel ist schwarz.
Und mir wird schwarz vor Augen. Du brauchst dir nicht
auf die Lippen zu beißen. Ich bin ganz heiß auf deine
Meinung. Und über Geschmack lässt sich nicht streiten.
Du musst mir nur den kleinen Finger reichen. Ich
nehme es in die Hand und erlöse dein Leiden. Es tut
mir leid um das Verhältnis zwischen uns beiden, aber
ich lebe. Ich lebe von der Hand in den Mund und so
könnte es bleiben. Liebe geht durch den Magen und
Hass durch die Köpfe. Sei meine Kraft in der Erschöpfung.
Sei meine beste Entscheidung. Aber leider bin
ich jetzt alleine und keiner kann mich essen. Mein Grab
ist jetzt die Kälte. Ich will schlafen und das Festhalten
vergessen.
Manuskript & Beastmaster:
Better to rest in pieces in a warm body of a friend -
Als in der Kälte des Meeres, als unter der kalten Erde!
[4x]
Beastmaster:
This 40 gun fleeting armor tank cant sail on soil so the
remainders float amongst the toiled rafts and broken
splinters and no sail except for torn clothing fished out
of these waters dehydration intoxication from the sun
breaking my back on a no breeze mid float holocaust
no food leads to open arms just a taste may tide me
over but to which flesh do we eat and toast our tongues
to save face and feet rotting in this case of fabricated
flimsy arduous blood caked around my cracking lips as
we lie together hoping for the rescue team to cannibalize
the heart beating dream a silhouette slithering
snake mountain atop a skull staring down to laugh at
us all but the glare wont turn these men to stone because
we hover above the waves trying to pull us half
eaten men to the bottom of the oceans floor where
tentacles will scale and embrace our liquid over gills a
lust treasure in a bank of sunken pirate omens, the lost
boys that survived some say it was luck a sacrilegious
hunt of gaping wounds to spoon the sand we never
touched until our saviors clutched our ragged bodies
and secured us on dry lands again hands again over
missing digits we were sent out to war atop the waters
but some fathers expect for you to die in the eyes of an
enemy not in the arms of a friend for feathers cant always
make you fly and fins cant make you swim but our
minds can be kept within our missing limbs drowning
in our conversation and rising over temptation we all
might do these things if we are expected to live its an
open sea and I’m not seeing so clearly the salts wont let
me be free but maybe the waters will.
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8. |
Apokalypsekater
03:25
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Trotz Hitze in der Disco ist dein Kopf kühl und umringt
von heißen Dämpfen, stehst du mit hängenden Armen
mitten in der tanzenden Menge, zwängst dich durch
zur Theke und wartest Ewigkeiten auf deine Bestellung.
Deine Erinnerung verbrennt in einem Schnapsglas.
Du fühlst die Bässe vibrieren, aber kannst die
Melodie nicht spüren. Die gute Stimmung hängt im
Raum wie ein [Bild]. Alle sind in Nebel getaucht. Es
schmeckt wie Lachgas, aber wirkt wie kalter Rauch.
Und du kriegst die Sätze nicht zusammen. Die Gespräche
mit den Mädchen sind nur besoffenes Gestammel.
Du blickst nach oben und entdeckst zum ersten Mal
die Flammen.
Und ein Loch in der Decke. Ein Riss in der Decke wandert
über die Wände und zerreißt die Tanzfläche. Doch
du siehst die Puppen tanzen mit einem Plastiklächeln
auf den Lippen. Die Discokugel fällt zu Boden und
zerbricht in tausend Stücke. Doch alle klatschen in die
Hände, als ob nichts stattgefunden hätte, keine Scherben
auf dem Boden und keine Risse in der Decke. Du
bist dir sicher, dass die Gesichter zersplittern, die Lichter
flackern und die Cocktailgläser zerbrechen. Du bist
dir sicher, dass es bitter gewittert, die Wände wackeln
und die Leute sich nicht retten.
Du rennst nach draußen und entdeckst die Fassaden,
eine Stadt ohne Straßen, Häuserwände ohne Farben,
ein verschrottetes Auto im Garten, mitten in der Stadt
ein tiefer Einschlagskrater, ein Riss in der Skyline, ein
Gefühl wie Dabeisein bei der absoluten Endzeit. Und du
rennst bis zum Haus deiner Kindheit. Alle Schallplatten
zerbrochen, alle Bücher zerrissen, alle Fotos verbrannt,
alle Pflanzen hingeschmissen. Mit dem Kleber in der
Hand versuchst du alles zu flicken. Doch alles schmilzt
in deinen Händen, alles zerbröselt in deinen Blicken. Es
ist nichts mehr da, nur ein bisschen Licht, Nebel und
Staub. Darin liegt der Brief von gestern. Du faltest ihn
auf und liest dieselben ätzenden Worte und würdest
sie am liebsten wieder vergessen, schon wieder vergessen.
Deine heile Welt zerfällt in tausend Teile, bildet Pixel,
die sich neu verteilen, ein neues Bild, ein neues Dasein,
ein Wegsein, ein Abdriften im Treibsand aus Pixeln, ein
Baustein aus Sandstein, ein Liebesbriefschnipsel mit
Worten über das Ende, unter der Lupe, in der Hitze.
[2x]
Du blickst nach oben und entdeckst den roten Faden,
eine Welt ohne Schaden. Du hörst die Wellen schlagen.
Du liegst am Strand und beobachtest die Farben. Die
Sonne geht auf und wärmt deine Narben. Deine kaputten
Gedanken fügen sich zusammen. Ein Kater geht
vorbei. Ein müdes Lächeln bleibt. Am Ende sogar ein
Lachen oder zwei. Ist es nicht wunderschön? Die Welt
geht unter und die Welt geht wieder auf und dann ist
das traurige Lied vor___ hmhmhmhmhmh hmhmhm
Vorglühen, Party, Kater. hmm hmm bschu beschu Ist
die Party schon vorbei? drrrrrrrrrrr Nein! Mein Kopf
brummt. Brumm, Brumm.
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9. |
Skit B
00:16
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10. |
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Manuskript:
Es gibt Spielplätze, Einkaufsmeilen und Rathäuser. Es
gibt Leute, die nur spielen, einkaufen und reden. Es
gibt Baustellen, aus denen niemals ein Haus wird und
es gibt Leute, die in diesem Haus leben.
Blank:
Ich wohne in der Leere, kein Grund sie vollzustopfen,
ich will nichts geschafft haben, ohne davor gescheitert
zu sein. Die schlimmsten Albträume sind süße Träume,
die wahr geworden sind und der Spiegel hat immer gelogen.
Die gute Prophezeiung wurde nicht wahr, weil
wir Angst hatten, sie wahr zu machen, deswegen will
ich jetzt auch nicht Händchen halten.
Manuskript:
Ich hab kein Händchen für die gähnende Leere und
zeig allen meine hohlen Zähne. Leere Worte werden
gerne vollgestopft wie Weihnachtsgänse. So entsteht
ein geflügeltes Wort ohne Hand und Fuß am Ende. Ich
bügel die Falten aus meinen Händen, um die sichere
Zukunft abzuwenden. Ein Dach über dem Kopf, aber
keine Wände.
Blank:
Aber ich kann trotzdem nicht rausgucken. Das Dach
liegt auf meinen Armen und ich frag mich, wer es halten
könnte, falls ich beide Hände brauche, um mich umzubringen.
Manuskript
Ich habe auch keine Hand frei, um davon etwas zu
halten. Ich habe nur den Mut, um zu springen. Doch
ich stehe mit beiden Beinen im Leben und mein Leben
ist ein Sumpf. Ich versinke in den Pflichten meiner Vernunft.
Alles andere wäre absurd oder brotlose Kunst.
Blank:
Mein Leben ist ein Sumpf und da unten Atlantis, deswegen
brauch ich keinen Rettungsring, sei jetzt still.
Der Himmel kommt uns gefährlich nah und das erste,
was uns verlassen wird, sind unsere Lieder.
Manuskript:
Es sind die Lieder der versunkenen Stadt, die über
Lieblosigkeit jammern. Um eine Nahtoderfahrung reicher
und das Fernweh in den Herzkammern, ritze ich
die gezählten Tage mit dem Fingernagel in die Steinmauern:
Ich war hier und grüße alle, die das lesen. PS:
Die Gitterstäbe sind aus Zucker und lassen sich super
widerlegen. Doch die Straßen sind glatt und es ist nicht
genug Salz in meinen Tränen, nicht genug Blut in meinen
Gefäßen, nicht genug Bumms in meinen Schlägen.
Nur in den Fingerspitzen ist noch ein bisschen Kraft für
die Gitarre. Ich sitze in der Kälte und zupfe die letzte
Saite und lächle für die Todesstarre. Es wiederholt sich
alles. Es wiederholt sich alles
Blank:
Aber wenn dann endlich der Abspann der Welt kommt,
will ich derjenige sein, der am Leben gelassen
wird, um die Geschichte Delphinen
zu erzählen. Ich werde allein sein
ohne die ganzen Könige des Nichts.
Und ich werd mir deswegen selber
Versprechen geben und brechen.
Meine Heimat ist meine Kindheit.
Manuskript:
Wenn die Welt dann doch mal untergeht, will ich wenigstens
die Outtakes sehen. Es sind sicher genug Szenen
für das echte Leben zu lustig gewesen. Momente,
in denen sich Könige blamieren, als hätten sie keine
Kleider. Momente, in denen seltene Tiere versuchen zu
reden, aber scheitern. Es gibt keine Eltern, die streiten
und keinen Horizont zu erweitern. Nach mir die Sintflut
und nach dir die Wüste, hört sich doch geil an. Aber das
ist noch lange kein Grund zum Feiern. Mach die Bücher
zu Konfetti und spiel die alte Leier!
Blank:
Keiner muss mehr lesen, keiner muss mehr denken.
Halbherzig ironisch warten wir nur auf die erste Leiche,
die auf unserem klarsten Wasser schwimmt, sodass wir
uns danach umstellen. Von Fröhlichkeitspillen auf Gasmasken,
von Pornoheften auf Dosenessen. Wir werden
nur verwundbar sein, denn wir werden nur das geben
können, was wir nicht haben, was wir vermissen: Den
leeren Raum, in dem wir leben.
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11. |
Restmensch
02:03
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Er setigt asu dm Säurbd ud betrcahett die Ftzn An sien
Knocen hägnt en Stükhn Ferud ber de Fälns und ein
Quntcen rauer ber die Ede und irhe Shctäze. r tucaht
sinee trcoknee Huat in die Walfipcahste un fidt allesätznd.
En Restmensch mt Scehrnehnäden. Umarungne,
wram ud vretzend. Kebrszllen kizln Nevernndeen.
Stenre fnkln übr dr verdnkeltn Atsmopähre. D bute
bretrüeiben af den Sraßn und in den Knircehfenstern
gzlänen die Märhcen.
Dre Tga wrdi kmomen, an dem der Restmensch uz
scih fident. Dr aTg wrid ghen nd dr Restmensch wrd
aßuer scih sine. iEne vn zwi Porhpeziuengen wrd sihc
efülelrn. Se bitetn um Vrzehuing und rafgen ncah dm
Wg. Dremal rcehts abiebgen. Den Lölfef gbt es nit mhr,
so köen ie ih agbn. Mssrschrf Gednkaen geen mit der
Scheide ducrh den oKpf. Di Restmenschen veretzen
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zusmmmen. AISD für Ale ud asexelle Gehirnähflten,
die logihcse Gfüehle nd Rückäwrtesinparken reinven.
Ein Jursraic aPrk frü dei Kakrelkaen ud en Auswitzsch
fü frutrierte Aktiisvten. Di Waheit legt irgenwdo dawzscihen.
Si stlilen ire Bluutng mti Montertsitten. nI dre
Mlcih gdiht de Impfsoff egen tarurige Blikke.
Sorenaflten wedern ksomeistch vesrorgt, der Wiedrtsand
os otf gbrohcen, dsas e wcähst, we de Konhecn
vno russcihen odeMls. Kine Endalger af dr Ede ud en
shnöer grneür Modn. Ds luBt n en tten Soldaten fießt
imer ncoh we bbe und lut. Wnn de nulkeaern Wlkoen
augesrgent, ale Shussaffen errostet, alel Ladmineen m
Slamm vrunken snd, tcht er Restmensch f nd hakt ich
bst die Häde a. ine rne Schehitsmaßame, amit kier mr
ltscht. Die schlimmsten Fehler werden wieder gemacht.
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12. |
Hunde
02:11
|
|||
Die Sonne steht über der Stadt und lässt ihre Strahlen
fallen. Nichts und niemand fängt sie ein, bevor sie auf
den Asphalt prallen. Früher waren wir Wölfe, heute gibt
es nichts zu heulen. Der Beton wächst in die Wolken
und im Radio läuft Summer in the City. Nichts bereuen.
Summer in the City. Der Tag ist dein Freund. Summer
in the City. Jede Nacht ist neu. Sommer. Sommer. Sommer
in der Stadt.
Wir haben schon lange keine Wolke mehr gesehen,
um unsere Fantasie zu testen. Und der letzte Regen
ist zu lange her, um irgendetwas zu vergessen. Die
Zeit klebt in der Hitze wie die Liebe an den Fesseln.
Die Luft ist zu trocken, um zu lächeln. Wir sind Hunde
und müssen hecheln. Wir sind Straßenköter auf der
Suche nach Grünflächen und netten schattigen Plätzen.
Wenn wir uns zu den Menschen setzen, dann nur,
um zu betteln und ihr Bier vom Boden aufzulecken,
schönen Frauen nachzuschauen und einen Moment
die Liebe zu vergessen.
Eigentlich sind wir sexbesessen und denken nur ans
Fressen, aber unser Fell ist viel zu dick und die Stadt
zu heiß, um sich zu stressen. Die Hitze verzerrt den
Blick auf die Tagesgeschäfte. Die Kids wissen nix besseres,
als zu kläffen. Wenn sie die Katzen erblicken und
verzichten, ihnen hinterher zu hetzen. Wir wissen das
Wetter zu schätzen, doch die Sonne zerrt an unseren
Kräften, wie die Haushunde an ihren Ketten. Sie werden
gekrault, aber können sich nicht treffen mit den
Hundefrauen, die sie gern hätten. Sie sind heiß, wie
dieser Sommer und stehen auf den Siegerplätzen. Wir
kennen keine Leine und springen von hinten auf die
Schätzchen. Wir beißen uns durch die Tage und ficken
uns durch die Nächte.
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13. |
Beton im Karton
00:39
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14. |
Schlag ein (mit Form)
03:45
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Manuskript:
Ich kann so viel saufen, dass ich nicht mehr ich selbst
bin, aber nicht alles schlucken. Lieber an der Schuld
ersticken, als mit den Schultern zucken. Wenn all mein
Handeln sich in Luft verwandelt, nur meine Fäuste
mich halten, während alle in die Hände spucken. Ich
bin am Ende… vielleicht noch der Gewinner im Spiel
des Lebens. Wenn alle die Bombe besitzen, will ich auch
die Bombe besitzen. Ihr wollt meine Flüsse verschmutzen
und ich meine Kinder beschützen. Legt mich auf
Eis! Im Schwitzkasten [_] darf man Waffen benutzen,
um sich Gehör zu verschaffen. Ich kann einstürzende
Brücken nicht unterstützen. Aufbauende Worte wie ein
Schlag auf meinem Rücken. Ich bin kein Sportler, ich
laufe auf Krücken. Mein Handicap schreit nach Fairplay,
zum Ausgleich ein Schlagring. Du bist ein Milliardär,
du kannst dir Mord leisten. Ich bin eine arme Sau und
muss selber angreifen. Man wird doch noch schießen
dürfen, wenn alle Stricke reißen. Man wird doch noch
schießen dürfen, wenn alle Stricke reißen.
Ich hab nicht so gute Argumente wie deine Anwälte
und keine Zeit zu verschwenden. Ich sitz mit dem Krebs
im Kopf in der Kälte. Ich hab keinen Bock so zu enden
und du willst mir nicht helfen. Dir werd ich helfen. Teil
dich in zwei Hälften, Gut und Böse. Du scheißt Gold.
Ich spucke Gift und Galle. Mit dem Hals in der Schlinge
und dem Fuß in der Bärenfalle. Du bist ein Milliardär,
du kannst alles haben. Ich habe noch eine Kugel für
deinen Kopf oder zahl für meinen Schaden. Man wird
doch noch schießen dürfen mit dem Leben am seidenen
Faden.
Gute Argumente haben Hände und Füße und wenn
die Köpfe rollen, sind es Bauchgefühle. Schlechte Menschen,
schlag ein! Das ist das Ende. [2x]
Form:
Im Anfang war die Irritation: Was hab ich euch getan?
Ich will keine Unschuldigen treffen, doch das ist sowieso
quasi unmöglich. Und doch versuch ich mir immer
wieder vorzubeten, dass sie das nicht mit Absicht tun,
beziehungsweise überhaupt nicht ansatzweise eine
Ahnung haben, was sie damit bei anderen Menschen
bewirken. Ich hab ein Import- Exportunternehmen
aufgemacht. Wohin mit all dem Hass? Außenhandelsdefizit.
Es reicht, ihr habt mich genau einmal zu viel
ausgelacht. Ich hab Damokles gefragt, er hatte kein
Problem damit.
Und somit ritt ich aus, bewaffnet mit dem Schwert und
stürzte mich auf all die Schweine, die mir jemals etwas
angetan haben. Ich hab ein Recht darauf, empfindlich
zu sein. Was fällt dir Arschloch ein, mein Leben bestimmen
zu wollen? Was Spaßrap? Was kann ich dafür, dass
ihr nicht lachen könnt? Jetzt wird gerächt, ich töte Intolerante
und mach reinen Tisch. Jetzt wird Tabula rasiert
ganz ohne Schaum, ich reiß jedes Härchen einzeln aus.
Was man nicht alles müssen soll, es ist kaum zum Aushalten.
Und ich will mich nicht mal negativ definieren.
Aber offenbar bleibt mir nichts andres übrig, wenn ich
euch so seh, wie ihr selbst zum Beichten eurer Dummheit
zum Teufel geht. Man lernt ja nie aus, doch lasst
euch das gesagt sein: Wie ich dir, Sodomie, schlag aus,
schlag ein.
Gute Argumente haben Hände und Füße und wenn
die Köpfe rollen, sind es Bauchgefühle. Schlechte Menschen,
schlag ein! Das ist das Ende. [2x]
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15. |
Die kleinen Dinge
02:58
|
|||
Ein bequem designter Stuhl könnte mich sitzen lassen
und ich würde mich noch drüber freuen. Könnte
dann nicht auch eine Pfeffermühle meine Gedanken
zerstreuen. Ich könnte dafür eine behinderte Waschmaschine
kaufen, ohne es zu bereuen. Ich brauche ein
Bett, das meine Träume erfüllt und ein Telefon, das mir
zuhört wie ein Freund. Wär ich enttäuscht, bräuchte ich
ein Feuerzeug mit einem Funken Hoffnung. Der Erfolg
wartet in der Wundertüte und ist neu. Neu. Neu. NEU.
Wann erfindet einer das letzte Hemd? Es geht nie
kaputt, hat keine Taschen und liegt immer im Trend.
Ich will keine digitale Kamera, die schöne Momente
einfängt, sondern freilässt. Ich will nicht, dass wir uns
beamen können, sonst ist nichts mehr weit weg. Wenn
Google und alle Marktforscher der Welt wüssten, was
ich gern hätte, wär keine Werbung in meinem Briefkasten,
in meinem Mund keine Zigarette. Sie können mich
gerne durchchecken und Bedürfnisse in mir wecken.
Ich bin dankbar für die Fürsorge und kauf alles ab, was
sie versprechen. Ich will nur die rote Pille danach und
alles wieder vergessen.
Die Sorgen werden immer kleiner und lassen sich leichter
wegstecken, aber es erfordert jahrelange Arbeit
und eine gewisse Technik. Mein Wecker macht aus Hek
tik Tak tik Tag und Nacht. Er lässt mich sicher einschlafen,
aber bekommt mich nicht wach. Die kleinen Dinge
machen alles so einfach. Es sind die kleinen Dinge im
Leben, sie machen alles so einfach.
Ich lasse mir einen Computerchip in das Gehirn
einpflanzen. Ich bin tapfer und gieße ihn mit
beruhigenden Gedanken an „lonely & happy“ und „sorgenlos
Tanzen“. Dafür macht er mir Mut und sagt mir,
wo es lang geht.
Mein lästiges Lächeln wird von zwei rostigen Drähten
gehalten. In der Schädeldecke festgezogene Schrauben
sorgen für unglaublich lausige Lachfalten. Meine
müden Augen sind aufgetackert und müssen es wacker
hinter Glasscheiben aushalten. Mein Gehör gerät
in Schwierigkeiten. Ich kann nicht abschalten. Auf der
Suche nach den kleinen Dingen flieg ich ungebremst
in den Weltraum.
Ich wasche meine Hände in Unschuld von Henkel. Das
Gewissen frisst Energie und lässt sich ausblenden. Ich
vertraue auf die Gegenstände, die mir den Trost spenden.
Die Werbung hat mich verblendet und ich bin
geistig am Ende, doch was mir bleibt, ist der Halt in der
Welt und die Erkenntnis, dass ich mich verschwende.
Mein lästiges Lächeln...
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16. |
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Manuskript:
Du hast Wurzeln geschlagen und willst jetzt über dich
hinauswachsen. Mit einem Tandemsprung über den
eigenen kleinen Schattenschatten und Käfigtauchen mit
Haien, die sowieso keine Menschen beißen. In der Gefriertruhe
liegen die Träume von sonnigen Zeiten. Auf
dem Schreibtisch steht das Wackelbild deiner Freundin.
Du willst was Neues und entwickelst phänomenale
Tagesabläufe. Morgens statt Kaffee mal ne Kippe mit
Haschisch und abends ein echtes Besäufnis. Eine Abenteuerreise
mit richtig heißem Lagerfeuer und einem in
Sicherheitsfragen gut versierten Betreuer. Sabotage an
den Spaßbremsen. Nicht mehr an die Gefahr denken.
Warme Pisse an Sandstränden und in den zittrigen
Händen liegt die todsichere Ausstiegsdroge, um die
Bad Trips zu beenden.
Trip und Manuskript:
Die Hände vom Lenkrad nehmen, in die Pedale treten
und abheben. Fallschirmspringen von der Bordsteinkante.
Geschützter Verkehr mit der Bordsteinschwalbe.
Der Bordstein zielt dich an. Auf der Straße des Lebens
steht deine Ampel auf gelb. Drück auf die Tube und sei
ein Held, wir wollen dein Herz, wir wollen dein Geld.
Leb du dein Leben auf dem Parkplatz, wir verzocken
die Welt – das wilde Leben.
Trip:
Wie findest du den Neuen hinter der goldenen Glaswand?
Das lähmende Gift im Schlafsand. Wir langweilen
uns beim Seiltanzen über dem Abgrund. Fütter deinen
Vogel mit der Absturzdroge, der goldene Schuss
mit der Plastikpistole. Töten wir die Hunde, die die Luft
verpesten. Der silberne Schuss in die Brust der Bestie.
Wir lieben das Essen, hassen das Leben. Lassen alle
Worte im Raum stehen wie Öfen. Zittern in der Kälte
eines Sommers. Ohne Sonne in der Hitze, ohne Lichtblick
warten wir auf Regen. Das Leben ist rauschende
Zeit, ein Rausch in der Zeit, eine digitale Zeitanzeige.
Ein Hammer für deinen Kopf. Eine Zange für die Zähne.
Eine Träne Gottes. Findest du dich wieder in der
Schock-Starre mit dem Hang zum Strick. Wir suchen
den Pfad und finden den Trip. Die Kids verlassen das
Dorf. Wir gehen mit dem Anker über Bord.
Trip und Manuskript:
Wir sind die Strichlisten der Killer und basteln Papierflieger
aus der Zeitung. Unser Elektroschockhalsband
leistet uns Hilfe bei jeder Entscheidung. [2x]
Manuskript:
Die Höhle des Löwen ist neu zu vermieten, mit Bodenheizung
unter den Fliesen. Dreh dein Lowbudget-
Horrormovie! Die Kamera filmt die Wohnzimmerkriege.
Wir spulen vor bis zur Lebenskrise. Dein Herzinfarkt ist
wirklich bewegend. In Bagdad steht eine Reha-Klinik.
Deine Lebensentwürfe fallen wie Würfel. Schöne Gedanken
leben ewig. Ein Spielfilm ohne Handlung. Hand
aufs Herz, du bist tot.
Trip:
Keine Angst vor Ratten und Spinnen, in unseren Köpfen
platzen die Bilder. Messer und Gabel von außen
nach innen, ein Fixerbesteck aus edlem Silber. Das
Denken wird immer wilder. Der Willen versteckt sich.
Ich lach mich scheckig und es schickt mich, als wär ich
eine Briefmarke. Leck mich!
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17. |
Autro
05:52
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Sinok Berlin, Germany
Sinok ist Beatmacher, Turntablist und Produzent.
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